Druckfrisch halte ich gerade unseren ricksphoto Kalender 2022 „RAW & beauty“ in den Händen. Wie zum Ende jeden Jahres wird sich auch dieser Kalender – ganz traditionell halt – als Dankeschön auf den Weg machen und unseren Partnern, Kunden und Freunden hoffentlich eine kleine Freude bereiten.
Es heißt „Gut Ding will Weile haben“, aber manchmal ergeben sich gute Ideen eben auch recht spontan. So geschehen bei diesem Fotoprojekt, aus dem im ersten Step dieser Kalender entstanden ist. Ort des Geschehens war ein Shooting für unseren Kunden AEZ (Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof) im niederrheinischen Kamp-Lintfort.
Im AEZ wird der Haus-, Gewerbe- und Sperrmüll aus der gesamten Region angeliefert. Riesige Berge und Haufen unterschiedlichster Materialien kommen hier täglich an. Eine Vielfalt an Formen, Farben und Materialien, wie Kupfer, Messing, Eisen, Kunststoffe, Holz, Grünschnitt. Diese müssen sortiert werden, um wieder zu wichtigen Wertstoffen zu werden. Nachhaltigkeit ist das Zauberwort.
Für die Entsorger eine große Aufgabe. Für mich als Fotograf ein Paradies und eine reizvolle Idee: Die Materialien als Wertstoff in Szene zu setzen, mit Formen und Farben zu spielen und das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu bringen. Mit dieser Vision bin ich an Cornelia Bothen, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des AEZ, herangetreten. Wie sie, war auch Geschäftsführer Peter Bollig sofort begeistert von der Idee. Mit einem solchen Fotoprojekt die Arbeit und Aufgaben des AEZ darzustellen, fanden beide toll. Auch, zumal das AEZ 2022 sein 25-jähriges Jubiläum feiert. Also machten wir uns an Werk.
Vielfältig wie die Wertstoffe sind auch unsere fotografischen Techniken. Auch das soll in diesem Fotoprojekt gezeigt werden. Zum Einsatz gekommen sind digitale und analoge Kameras, Techniken wie Polaroid-lift-off und Polaroid-Transfer, analoge Positiv-Negativ-Technik und verschiedenste Beleuchtungsarten. Teilweise mit 15 Jahre alten Materialien, die heute nicht mehr hergestellt werden. Unser Anspruch: Jeder Wertstoff soll der Star in seinem Foto sein. Mal als Museumsobjekt, mal surreal.
Zum guten Schluss benötigt jedes Werk auch einen Titel. RAW & beauty ergab sich fast von selbst als logische Konsequenz. Die angelieferten Müllsorten sind sozusagen das Rohprodukt, englisch RAW, aus denen dann die Wertstoffe werden. RAW ist für uns Fotografen aber auch der Begriff für die Digitaldateien die wir produzieren. Erst nach der Bearbeitung und Umwandlung in ein anderes Dateiformat, sind sie für alle nutzbar.
Der Begriff „beauty“ kommt zum Tragen, weil wir ausgewählte Wertstoffe in Szene gesetzt und von ihrer schönen Seite zeigen.
Mal abgesehen von der Freude, die wir bei diesem Projekt hatten, hoffen wir damit ein wenig dazu beitragen zu können, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit verstärkt wird. Bewusster Konsum und korrekte Entsorgung sind der Schlüssel dazu.
